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Mondscheinblues - Katrin Koppold

 

 

Nina ist ehrgeizig und perfektionistisch, und sie hasst es, die Kontrolle zu verlieren. Tom lebt in den Tag hinein und vertreibt sich die Zeit mit ausschweifenden Partys und Alkohol.

 

Als die pflichtbewusste Redakteurin und der ehemalige Rockstar für eine Reportage gemeinsam nach Cornwall fliegen, sind Spannungen vorprogrammiert: Weil Tom angeblich seinen Führerschein abgeben musste, ist Nina gezwungen, sich dem britischen Linksfahrgebot zu stellen, Hotelbesitzer freuen sich über das vermeintlich erste Flitterwochenpaar der Saison, und es ist äußerst ungünstig, sich auf die Navigations-App des Handys zu verlassen, wenn Cornwall ein einziges Funkloch ist.

 

Doch je länger die Reise dauert, desto mehr bemerken Nina und Tom, dass sie so verschieden nicht sind, wie sie anfangs geglaubt haben. Das sorgt für Herzklopfen – und Mondscheinblues, denn Tom hat etwas zu verbergen.

 

© Katrin Koppold

 

 

Autor: Katrin Koppold

Erscheinungsdatum: 23. Oktober 2015

Seitenanzahl: 392 Seiten

Verlag: Aurelius Verlag

Taschenbuch (ISBN: 978-3738652239): 11,99 €

eBook: 2,99 €

 

 

 

 

WIE DAS BUCH BEI MIR EINZOG

 

„Mondscheinblues“, geschrieben von der fast Münchnerin Katrin Koppold, ist schon seit einer Weile auf dem Buchmarkt erhältlich. Ich habe den Roman im letzten Jahr von der LoveLetter Convention mit nach Hause gebracht, dann aber „meine Lesezeit“ verpasst. Es ist tatsächlich so, dass ich im Herbst/Winter zu Fantasy-Romanen und im Frühling/Sommer auch mal zu Liebes- und Unterhaltungsromanen greife. Somit hatte „Mondscheinblues“ seinen großen Auftritt erst jetzt, fast ein Jahr später. Das hat den Lesespaß allerdings nicht geschmälert.

 

 

STORY & SCHREIBSTIL

 

Es ist bereits das vierte Buch, das ich von der Autorin lese. Was mir, neben der schriftstellerischen Entwicklung zum ersten Roman (Aussicht auf Sternschnuppen) aufgefallen ist, ist der Wohlfühlcharakter, den jedes ihrer Bücher hat. Sollte ich das erste Wort nennen, das mir zu „Mondscheinblues“ einfällt, so ist es „leicht“, dicht gefolgt von dem Wörtchen „mühelos.“

 

Das „leicht“ bezieht sich auf die Geschichte und das Gefühl, das man hat, wenn man sie liest. Man fühlt sich wohl und angenehm, so als machte man es sich in seinem Lieblingsstuhl bequem. Man kennt weder die Charaktere, noch die Schauplätze, hat aber sofort ein heimeliges Gefühl, wenn man auf sie trifft. Das Lesen und Kennenlernen macht Freude.

 

Das „mühelos“ bezieht sich auf den Schreibstil, bzw. die Art und Weise, wie die Autorin die Geschichte erzählt. Kein Roman lässt sich mal eben so aus dem Ärmel schütteln – und doch hatte ich genau dieses Gefühl beim Lesen. Als hätte die Autorin die Geschichte nur heruntergeschrieben, ohne wirklich darüber nachdenken zu müssen. Jedes Wort fügt sich an das nächste, jeder Satz an den darauffolgenden. Sie tänzelt durch die Geschichte und lässt den Leser gleich mittänzeln. Kein Straucheln, keine Taktfehler. Einfach müheloses, leichtes Dahingleiten voller Genuss.

 

 

CHARAKTERE

 

Die beiden Hauptcharaktere Nina und Tom sind dabei so sympathisch wie nur irgend möglich. Klischees, Kitsch oder Eindimensionalität? – Fehlanzeige. Jeder der beiden bringt seinen Rucksack mit, hat Baustellen zu bearbeiten und eigentlich auf alles Lust, nur nicht auf sein Gegenüber. Und doch passiert zwischen und mit den beiden etwas, während sie eigentlich nur darauf aus sind ihren Job zu erledigen, jeder aus unterschiedlichen Gründen. Die Komfortzone schrumpft zusammen. Erkenntnisse werden gewonnen. Nähe und Vertrauen entsteht. Geheimnisse werden gelüftet. Das Leben wird neu reflektiert – selbstverständlich im Mondschein ;-)

 

 

GEDANKENREISE

 

Wie man es von der Autorin gewohnt ist, nimmt sie den Leser auch diesmal mit auf eine Reise. Wer schon immer mal nach Cornwall wollte, bekommt einen lebendigen Eindruck von der Grafschaft Südenglands. Wilde Ponys, weitergetragene Mythen, gutaussehende Besitzer von Ländereien, Tee-Time, Golf – und der gefürchtete Linksverkehr. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mit der Protagonistin mitgelitten habe. Ich hätte mich wahrscheinlich nicht besser angestellt.

 

 

LAST BUT NOT LEAST

 

Worauf man sich noch freuen darf: einen knuffigen Vierbeiner namens „Puck“, amüsante Wortgefechte und Kabbeleien, durchdachte und sympathische Nebencharaktere, Einblicke in Ninas und Toms Sicht, weil die Geschichte in abwechselnden Kapiteln der beiden geschrieben ist.

 

 

 

FAZIT

 

„Mondscheinblues“ ist ein Roman, der den Leser unterhält und berührt. Er besticht durch Authentizität, Humor und Lebendigkeit, versteht mit lauten und leisen Tönen umzugehen und hat genau das richtige Tempo. Eine klare Leseempfehlung!

 

 

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